Bestandskonten abschließen auf Schlussbilanzkonto, SBK, Beispiel

Der Jahresabschluss ist ein zentrales Element jedes Geschäftsbetriebs und das Bestandskonto abschließen spielt dabei eine tragende Rolle.

In dieser Anleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie zum Geschäftsjahresende die Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto (SBK) sachgerecht abschließen. Es bedarf besonderer Aufmerksamkeit, um Aktivkonten und Passivkonten ordnungsgemäß in das SBK zu überführen.

Wir erläutern die dafür notwendigen drei Schritte ausführlich und veranschaulichen den Prozess mit einem prägnanten Beispiel, sodass Sie gut vorbereitet die Bestandskonten abschließen können.

Bestandskonten abschließen über SBK bzw. Schlussbilanzkonto, Aktivkonto und Passivkonto abschließen Beispiel, Schritte Wert, Übertrag, Saldo.
Bestandskonten abschließen auf Schlussbilanzkonto, SBK, Beispiel

Aktivkonto abschließen

Hier erhalten Sie die Vorgehensweise in drei einfachen Schritten beschrieben, welche Sie zum Abschließen bzw. zum Abschluss vom Aktivkonto anwenden können.

Bestandskonten abschließen, Anleitung für das Aktivkonto

Diese drei Aspekte sollten Sie beim Bestandskonten abschließen, hier als Beispiel das Aktivkonto Kasse, beachten:

  • Die wertmäßig größere Seite ermitteln
  • Der Übertrag der Summe auf die andere Seite
  • Differenz, also Saldo ermitteln sowie das Gegenkonto angeben

Beispiel: Konto Kasse abschließen

Beispiel: Abschluss vom Konto Kasse zum Jahresende sowie Umbuchung des Saldos auf das Schlussbilanzkonto.

  • Die wertmäßig größere Seite ist beim Kassenkonto die Sollseite mit 57000,00 Euro.
  • Danach übertragen Sie die Summe der Sollseite auf die Summe der Habenseite, damit sich die Konten ausgleichen können.
  • Im dritten Schritt ziehen Sie die Differenz zwischen der Gesamtsumme sowie der Summe der Kassenausgaben. Die Differenz, welche sich beim Rechnen ergibt ist der Saldo des Kontos Kasse.

Rechenschritte zum Abschluss der Kasse

Sie erhalten hier nochmals die einzelnen Rechenschritte für das Abschließen vom Konto Kasse:

  • 20000 + 1000 + 5000 + 8000 +23000 = 57000
  • 57000 – 7000 – 6000 – 42000 = 2000
Bestandskonten abschließen mit Aktivkonten und Schlussbilanz am Beispiel Kasse
Bestandskonten abschließen mit Aktivkonten und Schlussbilanz am Beispiel Kasse

Weiterhin wird nach dem Abschluss vom Konto Kasse, der manuellen Buchhaltung, das Konto mit einem Doppelstrich unter den Summen als abgeschlossen gekennzeichnet.

Die Buchhalternase schließt die leeren Zeilen. Diese ist im obigen Beispiel nicht dargestellt. Die Buchhalternase schützt vor nachträglicher Manipulation. Weiterhin wird das Konto Kasse über das SBK abgeschlossen.

Passivkonto abschließen

Die Vorgehensweise beim Passivkonto abschließen unterscheidet sich von derjenigen der Aktivkonten nicht.

Bestandskonten abschließen, Anleitung für das Passivkonto

Diese drei Aspekte sollten Sie beim Bestandskonten abschließen, hier das Beispiel Passivkonto Verbindlichkeiten, beachten:

  • Die wertmäßig größere Seite ermitteln
  • Der Übertrag der Summe auf die andere Seite
  • Die Differenz, also den Saldo ermitteln sowie das Gegenkonto angeben

Beispiel für das Konto Verbindlichkeiten abzuschließen

Beispiel: Sie lernen hier den Abschluss des Kontos Verbindlichkeiten zum Jahresende sowie die Umbuchung des Saldos auf das Schlussbilanzkonto.

  • Die wertmäßig größere Seite ist beim Konto Verbindlichkeiten die Habenseite mit 55000,00 Euro.
  • Danach übertragen Sie die Summe der Habenseite auf die Summe der Sollseite, damit sich die Konten ausgleichen können.
  • Im dritten Schritt ziehen Sie die Differenz zwischen der Gesamtsumme sowie der Summe der bereits bezahlten Verbindlichkeiten. Die Differenz die sich beim Rechnen ergibt ist der Saldo des Kontos Verbindlichkeiten.

Rechenschritte zum Abschluss vom Konto Verbindlichkeiten

Hier erhalten Sie nochmals die einzelnen Rechenschritte für das Abschließen vom Konto Verbindlichkeiten:

  • 7000 + 6000 + 42000 = 55000
  • 55000 – 2000 – 1000 – 5000 = 26000
Bestandskonten abschließen mit Passivkonten und Schlussbilanz am Beispiel Verbindlichkeiten
Bestandskonten abschließen mit Passivkonten und Schlussbilanz am Beispiel Verbindlichkeiten

Weiterhin wird nach dem Abschluss vom Konto Verbindlichkeiten, in der manuellen Buchhaltung, das Konto mit einem Doppelstrich unter den Summen als abgeschlossen gekennzeichnet.

Auch hier schützt die Buchhalternase die leeren Zeilen ( im obigen Beispiel nicht dargestellt) vor nachträglicher Manipulation. Weiterhin wird das Konto Verbindlichkeiten über das SBK abgeschlossen.

Bestandskonten abschließen auf das Schlussbilanzkonto SBK

Das Abschließen von Bestandskonten auf das Schlussbilanzkonto, kurz SBK, ist ein wesentliches Prozedere in der Buchhaltung zum Ende eines Geschäftsjahres. Das SBK dient als Sammelbecken für die Schlussbestände aller Aktiv- und Passivkonten und bildet damit die Basis für das Erstellen der Schlussbilanz.

Funktion des Schlussbilanzkontos (SBK) – Das Schlussbilanzkonto ist eine Art Momentaufnahme der finanziellen Situation des Unternehmens zum Bilanzstichtag. Es zeigt auf, wie sich die einzelnen Vermögenswerte und Schulden des Unternehmens zum Abschluss des Geschäftsjahres darstellen. Jedes Aktivkonto, das Vorräte, Forderungen, liquide Mittel und andere Vermögenswerte erfasst, wird hier ebenso einbezogen wie jedes Passivkonto, das unter anderem Eigenkapital und Verbindlichkeiten abbildet.

Wichtigkeit der Kontengleichheit – Für ein korrektes SBK ist es unerlässlich, dass die Summe der Aktivkonten und die Summe der Passivkonten übereinstimmen. Nur wenn beide Seiten der Bilanz gleich groß sind – also die Bilanzgleichung erfüllt ist –, ist das Konto ausgeglichen und reflektiert einen ordnungsgemäßen Abschluss. In diesem Zustand spiegelt das SBK genau die Bilanzgleichung „Aktiva = Passiva“ wider.

Erstellung der Schlussbilanz – Aus den finalen Salden des SBK wird schließlich die Schlussbilanz entwickelt. Diese stellt eine übersichtliche und strukturierte Zusammenfassung aller Geschäftsvorfälle des abgelaufenen Jahres dar und liefert somit entscheidende Informationen für Unternehmenseigner, Investoren, Gläubiger und andere Stakeholder. Die Schlussbilanz repräsentiert daher den finalen Schritt im Zyklus des buchhalterischen Jahresabschlusses.

Zusammenfassend ist das sachgemäße Abschließen der Bestandskonten auf das Schlussbilanzkonto eine unabdingbare Voraussetzung für die Erstellung einer akkuraten und aussagekräftigen Schlussbilanz.

Aktivkonto (Beispiel: Kassenkonto)

SollHaben
Anfangsbestand (€)Schlussbestand zum SBK (€)
Weitere SollbuchungenWeitere Habenbuchungen
Summe (€)Summe (€)
Kassenkonto

Passivkonto (Beispiel: Verbindlichkeiten)

SollHaben
Weitere SollbuchungenAnfangsbestand (€)
Abschlussbuchung zum SBK (€)Weitere Habenbuchungen
Summe (€)Summe (€)
Verbindlichkeiten

Schlussbilanzkonto (SBK)

SollHaben
KassenkontoEigenkapital
Weitere AktivkontenVerbindlichkeiten
Weitere Passivkonten
Summe Aktiva (€)Summe Passiva (€)
SBK

Beachten Sie, dass beim Abschluss in das SBK die Schlussbestände der Aktivkonten auf die Aktivseite und die Schlussbestände der Passivkonten auf die Passivseite des SBK übertragen werden. Am Schluss müssen die Summen der Schlussbilanz der Aktiv- und Passivseite gleich sein, sodass die Bilanzgleichung erfüllt ist.

Mehr zum Thema Buchhaltung lernen können Sie hier. Weitere Informationen zu den Bestandskonten erfahren Sie hier.

Weitere Informationen

Diese Beiträge könnten Sie ebenfalls interessieren:

  • In einer Buchhaltungssoftware werden die Schlussbestände automatisch ermittelt und eine Schlussbilanz erzeugt. Fehler müssen Sie natürlich weiterhin korrigieren.
  • Sie finden unter diesem Link die Übungen und Aufgaben für die Buchführung. Dort gibt es einfache und komplexere Übungen.
  • Sie finden hier weitere Arbeitsblätter und Übungen auf der Bildungsbibel.