Sie lernen hier mehr darüber, was die Inventur ist und welche Bedeutung die körperliche Inventur sowie die Buchinventur hat. Weiterhin erhalten Sie Infos zur Definition, finden Beispiele und die Ursachen sowie dem Planen und dem Ablauf der Inventur.
Was ist die Inventur?
Unter Beachtung des § 240 HGB sowie der §§ 140, 141 AO ist der Kaufmann verpflichtet, sein Vermögen und die Schulden bzw. Verbindlichkeiten seines Unternehmens festzustellen, dies geschieht mittels der Inventur. Der Begriff bedeutet Bestandsaufnahme und kennzeichnet alle anfallenden Aufgaben, um den Vorschriften durch HGB und AO, gerecht zu sein.
Die Inventur ist also die quantitative bzw. mengenmäßige Bestandsaufnahme mit anschließender Bewertung von Vermögensteilen und Schulden bzw. Verbindlichkeiten von Unternehmen zu einem festgelegten Zeitpunkt. Meistens zum 31.12.20XX, wenn das Wirtschaftsjahr dem Kalenderjahr entspricht. Dazu gibt es verschiedene Inventurverfahren, welche zur Anwendung kommen können.
Die Ursachen für die Inventur
Ein Unternehmer muss die Inventur durchführen bei der Gründung von einem Unternehmen bzw. wenn er ein Unternehmen von einem anderen Unternehmer übernimmt. Darüber hinaus zu jedem Schluss eines Geschäftsjahres und bei der Liquidation oder beim Verkauf von einem Unternehmen an einen anderen. Weiterhin unterscheidet man die körperliche Inventur und die Buchinventur.
Was ist die körperliche Inventur?
Die körperliche Inventur oder körperliche Bestandsaufnahme ermittelt man, durch
- zählen,
- messen,
- schätzen
- oder wiegen der Gegenstände des Vermögens.
Die Bewertung der ermittelten Menge findet in Deutschland mit der Währung Euro statt.
Die Beispiele für die körperliche Inventur
Typische Beispiele für die körperliche Inventur sind die Vorräte, die Rohstoffe, die Hilfsstoffe sowie die Betriebsstoffe. Weiterhin zählen dazu die Handelswaren, der Fuhrpark sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Was ist die Buchinventur?
Bei der Buchinventur wird auf bereits erstellten Unterlagen oder das EDV-System bzw. ein WWS zurückgegriffen. Die Werte sind also in den Büchern zu finden, sind eventuell noch zu korrigieren und stehen somit bereit für die Ermittlung von Vermögen und Schulden. Zumeist sind dies keine körperlichen Gegenstände.
Die Beispiele für die Buchinventur
Typische Beispiele für die Buchinventur sind die Konten Bank, die Forderungen oder die Verbindlichkeiten, aber auch die immateriellen Gegenstände des Vermögens können nur mit Hilfe der Buchinventur ermittelt werden. Hierzu zählen z. B. die Patente oder der Name der Firma.
Die Planung der Inventur
Hier erfahren Sie mehr zur Planung und dem Ablauf einer körperlichen Bestandsaufnahme bzw. Inventur.
Ein Inventurleiter muss festgelegt werden
Bei der Planung ernennt man zuerst einen sogenannten Inventurleiter, welcher dafür zuständig ist einen Plan für die Bestandsaufnahme festzulegen. In diesem Plan stehen die Bereiche und die Personen, die für die Aufnahme vorgesehen sind. Darüber hinaus wird noch geregelt, welche Mittel zur Aufnahme zur Verfügung stehen und wann diese stattfindet.
Der Ablauf der körperlichen Bestandsaufnahme und das Vier Augen Prinzip
Während der Arbeiten bei der Aufnahme der Bestände zählen meist 2 Personen, welche auf das gleiche Ergebnis beim Zählen kommen müssen. Ansonsten wird nochmals gezählt, denn hier gilt das Vier Augen Prinzip. Durch dieses Prinzip kann sichergestellt werden, das die Aufnahme richtig und ohne Diebstahl von Vermögen erstellt werden kann. Auch das Überprüfen durch Stichproben kann dazu beitragen.
Weitere Infos
Diese Beiträge könnten für Sie ebenfalls interessant sein:
- Die verschiedenen Inventurarten finden Sie in diesem Beitrag.
- Sie finden in diesem Beitrag mehr Infos zum Vier Augen Prinzip.
- Mehr zum Thema Buchhaltung lernen können Sie hier.